Schwebfliegen
Schon gewusst?
Wer sich an der Bestimmung von Bienen versucht hat, ist bestimmt schon über die zum Verwechseln ähnlichen Schwebfliegen gestolpert und hat sich dabei vielleicht gefragt, was das Besondere an Schwebfliegen ist. Wir wollen euch die kleinen Helfer näherbringen und eine DIY Nistmöglichkeit für sie vorstellen.
Einige Schwebfliegen könnte man für ihre Bestäuber-Kollegen Wespe, Biene und Hummel halten. Das liegt daran, dass sie ihr Mimikry mit der warnenden Zeichnung vor Fressfeinden schützt. In Mitteleuropa gibt es etwa 450 Arten von Schwebfliegen und weltweit sind es sogar 6000. Die gängigste Art bei uns ist die Hain-Schwebfliege. Sie ist auf Doldenblütlern, Hahnenfuß, Rosengewächsen oder Lilien zu finden.
Schwebfliegen gelten unter Experten als die perfekten Flieger und sind sogar noch viel wendiger als Libellen. Daher kommt auch ihr Name Schwebfliege, denn es sieht so aus, als ob sie in der Luft schwebt. Mit 300 Flügelschlägen pro Sekunde stehen sie wie Kolibris in der Luft. Sie können blitzartig manövrieren und sind rückwärts genauso schnell wie vorwärts.
Ihr Lebenszyklus
Die Schwebfliege sieht nicht nur so aus wie die Biene, sie ist auch genauso fleißig. Schwebfliegen gehören nämlich mit zu den wichtigsten Bestäubern, aber nicht nur das macht sie so besonders. Die Larven einiger Arten fressen Blattläuse. Damit gehört die Schwebfliege neben dem Marienkäfer zu den natürlichen Schädlingsbekämpfern in unseren Gärten. Mittlerweile werden sie sogar von Unternehmen gezüchtet und für biologische Schädlingsbekämpfung genutzt.
Nach der Befruchtung legt die Schwebfliege mehrere hundert winzige weiße Eier auf Pflanzen, welche dicht mit Blattläusen bedeckt sind. Nach dem Schlüpfen fallen die Larven über die Läuse her und fressen in den 8 – 11 Tagen zwischen ihrer Verpuppung mehr als tausend Stück. Andere Arten legen ihre Eier in die Nester ihrer Todfeinde, die deutsche Wespe. Dort fressen die Larven die Abfälle des Wespennests und den Nachwuchs ihrer Gastgeber.
Die im Spätsommer schlüpfende Generation überwintert als erwachsenes Tier, da sie wetterfest ist. An milden Tagen kommt das weibliche Wesen sogar aus ihrem Versteck hervor. Andere überwintern im warmen Nordafrika und ziehen mit den Zugvögeln mit. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 – 30 km/h erreichen sie in nur wenigen Wochen ihr Ziel. Im Frühjahr kehren sie dann zurück und zeugen hier ihren Nachwuchs.
Unterscheidungsmerkmale
Auf den ersten Blick ähneln manche Schwebfliegen-Arten einer Biene oder auch einer Wespe. Wie man die Schwebfliege richtig bestimmen kann, zeigt dir die Grafik-Tabelle.
Einige raffinierte Doppelgänger sind...
Hummelschwebfliege
Erdhummel
Totenkopfschwebfliege
Wespe
Keilfleckschwebfliege
Honigbiene
Nistmöglichkeit
Wer Zuhause ein kleines Paradies für die Keilfleckschwebfliege errichten möchte, ist hier genau richtig. Die Laven dieser Schwebfliege mögen es matschig. Das Besondere an ihnen ist ihr mehrere Zentimeter langes Atemröhrchen, mit welchen sie aus dem Matsch heraus atmen können. Die sogenannten Rattenschwanzlarven sind in stark verschmutzen Pfützen und Jauchegruben zu finden. Dieses Biotop macht ihnen kein anderes Lebewesen streitig und kann ganz leicht zu Hause nachgebaut werden.
Bauanleitung Schwebfliegenlagune
Kurze Erklärung:
Die Schwebfliegenlagune, die wir zusammen mit der unteren Bauanleitung gleich bauen werden, dient dazu, einen Nistplatz für den Nachwuchs der Schwebfliegen zu bieten.
Funktionsweisen der einzelnen Materialien:
Eimer/Behälter: Dieser dient dazu, das Wasser und alle Materialien an einem Ort zu behalten. Zudem platzieren die Weibchen an der Innenseite ihre Eier.
Blätter: Wenn diese sich im Wasser mit der Zeit zersetzen, entsteht ein fauliger Geruch, der wiederum die weiblichen Schwebfliegen anlockt.
Stöcker/Zweige: Diese dienen als Zugang für die Weibchen und als Ausgang für den Nachwuchs. Daher ist es auch wichtig, dass die Stöcker aus dem Wasser herausschauen. Um die Stöcker herum platzieren die Weibchen ihre Eier.
Unterteller mit Laub/Holzspänen: Nachdem der Nachwuchs rausgekrochen ist, dient dies als Unterschlupf, wo sich sie dann verpuppen können.
Nun da du Bescheid weißt, wie es funktioniert, viel Spaß beim Bauen!
Hier findest du eine Bauanleitung für die Schwebfliegenlagune zusammengefasst in einer PDF-Datei.