Schmetterlinge

Allgemeines

Schmetterlinge gehören, genauso wie die Honigbienen, Wespen und Wildbienenarten zu den Bestäubern unserer Natur. Ihre Hauptflugzeit ist der Sommer. Sie bilden mit rund 150.000 Arten weltweit eine große Gruppe der Insekten. Wusstest du, dass zu den Schmetterlingen auch Falter, Nachtfalter, Schwärmer, Spinner, Spanner und Motten zählen? Im Volksmund unterscheidet man Schmetterlinge oft in Tag- und Nachtfalter. Tagfalter erkennst du an den schönen Farben und auch an den keulenartigen Fühlern, meist mit einer Verdickung am oberen Ende. Die Nachtfalter sind eher unscheinbar, ihre Fühler sind feder- oder kammerartig. Schmetterlinge sind dazu nicht nur schön anzusehen, einige Arten, wie zum Beispiel der Eulenfalter tragen auf der Unterseite ihrer Flügel eine Zeichnung, die aussieht wie ein Eulenauge. Dieses soll Vögel davon abhalten, sie zu fressen.

Weitere coole Informationen und Bilder findest du außerdem auch hier.

Lebenserwartung & Überwinterung

Die Lebenserwartung der Schmetterlinge, die bei uns überwintern, liegt bei ca. einem Jahr und sie ernähren sich hauptsächlich von Pollen und Nektar. Die meisten Schmetterlinge überwintern im Puppenstadium, wie zum Beispiel der Schwalbenschwanz, Weißlinge und der Aurorafalter. Als Falter überwintern nur etwa 1%, dazu zählt z.B.: der uns bekannte Tagpfauenauge. Diesen sieht man bereits im Frühling bei uns fliegen. Es gibt aber auch Schmetterlinge wie der Distelfalter, Taubenschwänzchen oder der Admiral, die einfach in den Süden fliegen und dort überwintern. Schmetterlinge, die bei uns nicht überwintern, werden ein paar Tage, höchstens ein paar Wochen alt.

Kleiner Funfact am Rande:

Zitronenfalter sind die einzigen Schmetterlinge, die draußen überwintern können, denn sie haben einen eingebauten Frostschutz. Alle anderen Arten suchen sich einen geschützten, nicht allzu kalten Platz, um zu überwintern.

Entwicklung

Wie entstehen eigentlich Schmetterlinge? Wie lange ist ihre Entwicklungszeit? Welche Stadien durchlaufen sie? Folgend findest du mehr Informationen.

Schmetterlinge durchlaufen 4 Zyklen, um sich zu entwickeln und letztlich zu schlüpfen, wie wir sie kennen. Die Entwicklung wird auch „vollständige Metamorphose“ genannt.

Folgend findest du die 4 Zyklen:

  1. Ei
  2. Raupe
  3. Puppe
  4. Falter

Damit ein Schmetterling überhaupt entstehen kann, ist die Ablage des Ei’s schon entscheidend. Schmetterlinge legen ihre Eier entweder einzeln oder in einer Gruppe von mehreren Eiern in der Nähe von Nahrungspflanzen ab. In ihrem gesamten Leben, legt ein Schmetterlingsweibchen im Schnitt 100 Eier. Diese werden von den entstehenden Raupen verwertet. Es gibt durchaus Arten, die ihre Eier etwas abseits von der Nahrungsquelle ablegen. Dies hat den Vorteil, dass Fressfeinde wie Vögel, die Eier schwerer lokalisieren können oder weidende Tiere die Eier nicht versehentlich mitfressen.

Die Raupen schlüpfen meist innerhalb einer Woche und benötigen dann ca. 10-12 Tage Futter, bevor sie sich verpuppen. Bis der Schmetterling ausgereift ist, vergehen noch mal 7-10 Tage bis der Schmetterling schlüpft. Und damit ist es noch nicht vorbei: Bevor der Schmetterling losfliegen kann, muss er warten bis seine Flügel richtig trocken und steif sind. Dies kann bis zu mehreren Stunden in Anspruch nehmen.

Wichtige Pflanzen für die Raupen & Schmetterlinge

Sicherlich fragst du dich jetzt, welche Pflanzen die Schmetterlinge überhaupt anfliegen, schau doch direkt mal nach, ob du diese vielleicht auch in deinem Garten oder deinem Balkon hast.

Von Heidelbeeren beispielsweise ernähren sich 106 Raupenarten. Darunter z.B.: die Raupe der Trapezeule, Waldmantel-Erdeule oder der Heidelbeerspanner. Liguster ist ebenfalls eine Pflanze, welche die deutschen Schmetterlingsarten lieben. Das große Ochsenauge oder der kleine Fuchs bedienen sich gerne an dem Nektar. Arznei-Baldrian, ist als Heilpflanze gegen Angst- & Schlafstörungen bekannt und nicht nur Menschen wissen die Staude zu schätzen. Auch der Dickkopffalter sucht die Pflanze wegen ihres leckeren Nektars auf. Wenn du also die Schmetterlinge und Raupen unterstützen möchtest, stelle sicher, dass du ein paar dieser Pflanzen bei dir vertreten hast.

Pflanzen für die Raupen

  • Heidelbeere
  • Sal-Weide
  • Zitter-Pappel
  • Himbeere
  • Besenheide
  • Gewöhnliche Buche
  • Hasel
  • Besenginster
  • Hainbuche
  • Rauschbeere
  • Schwarz-Pappel
  • Brennnessel
  • Wiesen-Labkraut
  • Kleiner Sauerampfer
  • Echtes Labkraut
  • Gewöhnlicher Hornklee
  • Hufeisenklee
  • Luzerne
  • Bunte Kornwicke
  • Gemeines Leimkraut

Pflanzen für die Schmetterlinge

Tagfalter

  • Dill
  • Flockenblumen
  • Knäulsenf
  • Ackersenf
  • Natternkopf
  • Luzerne
  • Wilde Möhre

Nachtfalter

  • Vogel-Wicke
  • Nickendes Leimkraut
  • Gewöhnlicher Wasserdost
  • Seifenkraut
  • Rote Lichtnelke
  • Weidenröschen
  • Wegwarte

Gefährdung der Schmetterlinge

In Deutschland gibt es rund 3.700 Arten der Schmetterlinge, allerdings befinden sich viele der schönen Insekten auf der Bedrohungsstufe 3, was so viel bedeutet wie: Wir müssen ihnen dringend mehr Lebensräume schenken. Bereits 2% sind ausgestorben oder sogar verschollen. Auf der Bedrohungsstufe 3 befindet sich z.B.: der Ampfer-Grünwidderchen, das Sechseck-Widderchen oder auch das kleine Nachtpfauenauge. Weitere Arten und eine Übersicht über die Gefährdungen in Deutschland findest du hier.

Der Mensch

Grund für die Gefährdung, sind wir Menschen. Die zu hohe Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsexplosion und der damit stetige Anstieg der Lebensansprüche, nimmt den Schmetterlingen und allen anderen Insekten Lebensraum. Auch die enge Bebauung nimmt den schönen Faltern ihre Lebensräume. Neben der Bevölkerungs- & der Bebauungsdichte bekämpfen wir Menschen aber auch die Raupen, so dass ein Schmetterling gar nicht erst entstehen kann. Einige Raupen, wie der des Kohlweißlings werden als Schädlinge für unser Essen gesehen, denn: Die Raupen der Kohlweißlinge ernähren sich von Kohlpflanzen.

Das Klima

Auch das Klima spielt eine wichtige Rolle, um so wärmer es wird, um so günstiger werden die Bedingungen für den Mauerfuchs, den großen Feuerfalter, den kurschwänzigen Bläuling oder den Hauhechel-Bläuling. Im Gegensatz ziehen sich der große Eisvogel und der Randring-Perlmuttfalter immer weiter zurück.

Das könnt ihr für die Schmetterlinge tun

  • Pflanzt die oben genannten Blumen und Pflanzen in eurem Garten oder auf eurem Balkon.
  • Winterquartiere schaffen: Lasst den Garten im Herbst/Winter ruhig etwas unordentlicher, Laubhaufen oder auch vertrocknete Blütenstände sind ein schönes Versteck für unsere tollen Falter und bieten ihnen Schutz und Wärme.
  • Eine Ecke im Garten verwildern lassen (Pflanzen siehe oben).

Wissenswertes

Bitte kauft keine Nisthilfen für die Schmetterlinge, diese funktionieren leider nicht.

Sollte sich ein Schmetterling im Herbst in euer Haus verirren, bringt ihn bitte an milden Tagen nach draußen. Drinnen überlebt er nicht, da durch die künstliche Wärme sein Biorhythmus durcheinander gerät und sie zudem kein Futter finden.

Außerdem seht bitte davon ab, euch Kokons zu kaufen. Auch bei uns vorkommende Arten haben in verschiedenen Gebieten eine andere Genetik und Population. Durch zugekaufte Kokons geht die natürliche Artenvielfalt verloren.