Bienenfreundlicher Garten

1x1 für einen bienenfreundlichen Garten

Es braucht gar nicht viel, um den heimischen Garten in ein Paradies für Bienchen zu verwandeln. Um dir unsere Empfehlungen einmal visuell darzustellen, haben wir eine Spot Map zusammengestellt. Dort kannst du unsere Ideen in Farbe sehen und so eine Anregung für die Umsetzung bekommen.

Gerne möchten wir dir hier auch noch einmal ein paar unserer Beiträge verlinken, um dir mit Pflanzideen und Bauanleitungen unter die “Flügel” zu greifen. Unsere Beitragsempfehlungen haben wir bei den jeweiligen Absätzen verlinkt.

Bestäuberhotspots im heimischen Garten

Damit du dir dein Gartenparadies besser vorstellen kannst, haben wir dir eine kleine Skizze zusammengefasst. Mit ihr kannst du viele bienenfreundliche Hotspots auf einmal sehen und diese dann auf deine eigene verfügbare Fläche übertragen. Zudem haben wir dir eine Erklärung bereitgestellt, mit welcher du noch mehr über einzelne Standpunkte erfährst. Hierfür klicke dich gerne durch unsere bunte Mischung.

 

  • Wer viel Platz hat, kann mit Obstbäumen oder -sträuchern einer Vielzahl von Bestäubern ein prächtiges Futterangebot bieten.
  • Ein buntes Gemüsebeet wird auch deine Küche zum Aufblühen bringen.
  • Kräuter verfeinern nicht nur das Essen – wenn du sie blühen lässt, werden auch die Bestäuber gerne an ihnen naschen.
  • In einem bienenfreundlichen Garten dürfen blühende Pflanzen natürlich nicht fehlen, egal ob im Beet oder im Kübel.
  • Auch Bodendecker werden gerne angeflogen und verschönern den Garten mit ihren bunten Farben.
  • Um schon frühzeitig ein Futterangebot zu bieten, eignen sich Zwiebelpflanzen besonders gut und eine Blühwiese darf natürlich auch nicht fehlen.
  • Nicht nur Pflanzen gehören zur Bienenrettung dazu, Nistmöglichkeiten und Baumaterial sind auch zwingend notwendig.
  • Eine Wasserstelle ist unverzichtbar. Je nach Gartengröße kann eine Wasserschale, Vogeltränke oder ein Teich den Bestäubern helfen.

1. Bäume

Bäume bieten deinem Garten nicht nur schattige Plätze, sondern den Bestäubern ein reichliches Futterangebot. Gerade Obstbäume schaffen sowohl für die Bienchen, als auch für uns ein echtes Geschmacksparadies direkt vor der Tür. Wer es kleiner mag, kann z.B. mit Buchsbäumen und Hecken dem Garten eine Struktur geben und bietet auch Insekten, Vögeln und anderen kleineren Tieren einen tollen Unterschlupf.

Neben Obstbäumen sind aber auch andere Baumarten summende Hotspots. Welche genau und warum Bäume attraktiv für Honigtauliebhaber sein können, erfährst du hier.

Tipp: Lasse im Herbst das Laub unter den Bäumen und in den Beeten liegen. So bietest du den Pflanzen Schutz und Insekten können hier überwintern. Wenn du einen Laubhügel aufschichten kannst, werden die Igel es dir danken. Wer Lust hat, kann gerne eine kleine Wasserschale und etwas Katzenfutter dazu platzieren, so finden die Kleinen ihre Stärkung vor dem Winterschlaf.

 

2. Obststräucher

Im Gegensatz zu Bäumen sind Obststräucher kleiner und können so auch in kleinen Gärten integriert werden, bringen aber genauso leckere Früchte. Sie können freistehen und so dem Garten Struktur geben oder als Hecke genutzt werden. Es gibt sogar Arten, welche im Kübel gehalten werden können und so auch auf Terrassen einen Platz finden. Die Ernte der Früchte ist leichter als bei Bäumen, da keine Leiter benötigt wird. Zudem können sie unschöne Ecken im Garten wie z.B. Hausmauern oder Zäune verdecken. Hierfür eignet sich die Brombeere gut, da diese leicht rankt. Sträucher brauchen wenig Pflege und sind anspruchslos. Es genügt, sie im frühen Frühjahr oder im späten Herbst zu schneiden. Vor allem die Brombeere benötigt ihren Rückschnitt, ansonsten wuchert sie. Um den Boden um den Strauch feucht zu halten, eignet sich Mulch aus organischem Material. Zudem hält er unerwünschtes Unkraut fern. Einmal im Jahr sollte der Strauch gedüngt werden, hierfür eignet sich Kompost und Hornspäne gut. Dieser kann Ende März bis Anfang April in den Boden eingearbeitet werden.

Unsere essbaren Strauchempfehlungen: Johannis-, Stachel-, Brom-, Blau- und Preiselbeere.

3./ 7. Gemüse, Kräuter und andere essbare Pflanzen

Nicht nur den Bienchen und dem Garten könnt ihr eine Freude machen, auch eure Küche kann von blühenden Pflanzen profitieren. Mit einer Zusammenstellung von nacheinander blühenden und essbaren Pflanzen (z.B. Kürbisse, Erbsen, Lauch, Kapuzinerkresse) findet ihr für jede Gartengröße etwas. Gerade Kräuter eignen sich super als Bienenfutter und sind zudem auch klein genug, um sie in Kübeln auf den Balkon zu pflanzen. Ein paar der wichtigsten Vertreter haben wir hier für dich zusammengefasst.

Wichtig: Wenn du deine Kräuter erntest, lasse auch immer einige Stiele auswachsen, so dass sie zur Blüte gelangen können. Erst dann sind sie für die Insekten interessant!

Kräutertipps:

  • Thymian
  • Rosmarin
  • Oregano
  • Minze
  • Basilikum
  • Schnittlauch
  • Salbei
  • Bärlauch
  • Koriander

4. Pflanzentipps

Für einen bienenfreundlichen Garten braucht es gar keine exotischen und überteuerten Pflanzen. Um dir ein paar Anregungen zu geben, haben wir dir einige Pflanzen herausgesucht, welche sich super für einen großen und kleinen Garten eignen. Einige Pflanzen haben wir auch noch ein bisschen detaillierter für dich recherchiert und unten beschrieben.

Wichtig: Bei der Pflanzenwahl solltest du dich für einfache, ungefüllte Blüten entscheiden und heimischen Arten den Vorzug geben. Idealerweise blüht die Bepflanzung in deinem Garten über die ganze Saison hinweg, so dass Blütenbesucher immer etwas zu futtern finden.

Hierfür eignen sich z.B.:

  • Glockenblume
  • Ringelblume
  • Malven
  • Schneeball
  • Immergrün
  • Purpurglöckchen
  • Rittersporn
  • Herbstblaustern
  • Kugeldistel für einen bunten Garten.

Eine separate Bildgalerie mit von Bienen & Co. bevorzugten Blühpflanzen haben wir hier für dich zusammengestellt. Wenn du besonders die Spezialisten unter den Bienen fördern willst, findest du in dem von uns zusammengestellten Blühkalender viele wertvolle Pflanzenempfehlungen.

Was du sonst noch beachten solltest, um deinen Garten bienenfreundlich zu gestalten, findest du hier.

5. Bodendecker und Rankpflanzen

Wer größere Flächen oder auch Zwischenräume bepflanzen möchte, kann dies super mit Bodendeckern tun. Sie sind pflegeleicht und sehen hübsch aus.

Wir empfehlen für bienenfreundliche Bodendecker:

  • Leberblümchen
  • Blaukissen
  • Grasnelke
  • Teppich-Hartriegel
  • Schlangen-Wiesenknöterich
  • Kerzenknöterich
  • Polsterglockenblume
  • Bergenie
  • Braunelle.

Als Rankpflanze eignet sich der Gemeine Efeu super. Dabei ist zu sagen, dass man aber erst einmal Geduld mitbringen muss: erst wenn er seine Altersform erreicht hat (dies dauert 7 oder mehr Lebensjahre), kommt er zur Blüte. Dann blüht er spät im Jahresverlauf (Sept.-Okt.), wenn andere Nahrungsquellen für Insekten bereits versiegt sind. Dies macht seinen Beitrag im Garten besonders wertvoll und führt dazu, dass er stark beflogen wird. An ihm ist meist eine hohe Bestäubervielfalt zu beobachten – mit Glück sogar die auf ihn spezialisierte Efeu-Seidenbiene.

Kleiner Tipp: Wer nicht so lange warten will und auch einen Efeu bevorzugt, der nicht mehr stark klettert, kann die Altersform Hedera helix “Arborescens” auch direkt kaufen.

6. Bienenspiel- und -nistplatz

Nicht nur Futter ist lebensnotwendig für Bienen, auch Nistmöglichkeiten dürfen in einem bienenfreundlichen Garten nicht fehlen. Dazu gehört zum Beispiel ein Sandarium – eine Sandfläche, in welcher die Bienen nisten können. Totholz, Lesesteinhaufen und lockere Steinmauern bieten auch anderen kleinen Insekten einen guten Unterschlupf. Insektenhotels runden das Angebot ab. Hierfür verlinken wir dich gerne auf unsere Bauanleitungen für verschiedene Bestäuber, dort findest du auch unser DIY.

Für frischen und ökologischen Dünger eignet sich Kompost perfekt. Auch hier machen es sich mitunter Hummeln gemütlich, die darin ihr Nest bauen. Vorsicht also beim Umschichten oder stärkeren Eingriffen innerhalb des Haufens.

Um es den Bienchen im Sommer etwas erträglicher zu machen oder ihnen die Möglichkeit zu geben, Lehm anzumischen, stelle gerne Wasser bereit. Dies kannst du in Form von einem Teich, einer Vogeltränke oder einer kleinen Schale tun. Auch zum Thema Wasser haben wir einen eigenen Schwerpunkt auf unserer Seite.

Tipps: Zu viel Ordnung und Aufgeräumtheit nimmt Tieren wichtige Lebensräume. Wilde Ecken hingegen fördern die Artenvielfalt und das Leben im eigenen Garten. Mehr Informationen zum “Wie” findest du in unserem Hobbygarten.

8. Zwiebelpflanzen und Blühwiesen

Um den Insekten im frühen Frühjahr Nahrung bereitzustellen, eignen sich Zwiebelpflanzen, welche im Herbst gepflanzt werden, besonders gut. Die Zwiebeln benötigen einen durchlässigen Boden. Ist dieser zu feucht oder verdichtet, sollte er vorher umgegraben und Kompost eingearbeitet werden. An frostfreien Tagen von Herbstmitte bis Weihnachten können die Zwiebeln eingepflanzt werden. Hierfür eignen sich fast alle Standorte im Garten, da die Zwiebelpflanzen unkompliziert und anpassungsfähig sind. Besonders gut eignen sich aber Plätze unter Laubbäumen und Sträuchern. Das Aufblühen geschieht, bevor die Bäume ihr Blätterkleid anlegen. Nach der Blüte sollten die Zwiebeln solange wie sie grüne Blätter haben in der Erde bleiben. So können die Nährstoffe von den Blättern zurück in die Zwiebeln wandern und diese treiben nach dem Winter wieder aus. Wer wenig Platz im Garten oder Beet hat, kann die Zwiebeln ausgraben und zum Ausreifen in eine sonnige, trockene und luftige Gartenecke legen.

Neben unseren detaillierten Vorschlägen eignen sich auch Schachbrettblumen, Herbstzeitlose und Kaiserkronen.

Für Blühwiesen im eigenen Garten eignet sich übrigens unsere Saatmischung von “Deutschland blüht auf” perfekt. Wenn du eine tolle Projektidee hast, stelle uns diese gerne unkompliziert über unser Anfrageformular vor.

Tipp: Lass wachsen! Ergänzend oder alternativ ist es auch für die Renaturierung des eigenen Garten hilfreich, wenn in einigen Bereichen weniger oder selektiver gemäht wird. So bilden sich hier mit der Zeit heimische Wildpflanzen wie z.B. Schafgarbe oder Storchschnabelarten aus. Diese sind perfekt an deinen Standort angepasst und sind oftmals die natürlichsten Nahrungsquellen für deine Insekten vor Ort. Langfristig ist es ein guter Rat, das wuchsfreudige Gras dennoch kurz zu halten, damit es die anderen Pflanzen nicht überwuchert. Hierfür kann man entweder Blühinseln komplett stehen lassen oder mit kleineren Handschneidegeräten das Gras dort schneiden, wo es zu viel wird.