Als Caterer
Auch wer keinen eigenen Garten hat, kann Gutes für Insekten tun.
Platz ist in der kleinsten Hütte
Auch ohne Garten kann man ein attraktiver Gastgeber für Bestäuber sein. Bepflanze z.B. Kübel auf deiner Terrasse oder Kästen und Ampeln auf deinem Balkon. Durch nach außen und innen angebrachte Balkonkästen lässt sich die Fläche für Pflanzen stark vergrößern und die Vielfalt steigern. Setzt man dann noch flachwurzelnde und trockenresistente Blumen ein, haben die Bienen und du ebenfalls lange Freude daran. Viele Bienenarten freuen sich auch über blühende Küchenkräuter wie etwa Thymian oder Schnittlauch.
Bringe deine Stadt zum Aufblühen
Du kannst auch deine Kommune oder Stadt ansprechen und darauf hinwirken, dass Blühstreifen angelegt und wenig gemäht werden. Dabei ist es wichtig, dass es sich um Flächen an wenig befahrenen Straßen handelt, damit die Insekten nicht von Fahrzeugen erfasst werden. Die bepflanzten Flächen sollten außerdem eine Mindestgröße von etwa zehn Quadratmetern aufweisen, da sie nur dann genug Nahrung bieten. Wildwiesen, Kräutergärten, Pflanzkübel und Blumenbeete aber auch blühende Bäume und Sträucher machen unsere Wohnorte für Mensch und Tier attraktiver und vielfältiger. Vielleicht gibt es sogar Möglichkeiten, Baumscheiben oder andere öffentliche Flächen in Absprache mit den Verantwortlichen selbst zu gestalten (z.B. indem du dort Blumen aussäst) und zu pflegen. Auch beim Kauf von Saatgut gibt es jedoch einige Dinge, auf die du achten solltest. Da unsere Bestäuber auf die heimische Blütenwelt als Nahrungsgrundlage spezialisiert sind, ist es sinnvoll, ihnen das anzubieten, was sie suchen. Zudem kann die Aussaat gebietsfremder Pflanzen das Ökosystem empfindlich stören, da heimische Arten verdrängt werden könnten. Am besten eignet sich daher regional zertifiziertes (z.B. durch VWW-Regiosaaten oder Regiozert) und unbehandeltes Saatgut. Durch ein breites Spektrum von Pflanzen stellst du sicher, dass viele verschiedene Bestäuberarten Nahrung finden. Achte außerdem darauf, dass die Saatmischung auf den Boden und die Sonneneinstrahlung des vorgesehenen Standorts angepasst ist.
Wenn pflanzen nicht dein Ding ist
Immer wieder gibt es unattraktive Flächen, die förmlich darum betteln, verschönert zu werden. Das Einpflanzen ist Vielen aber zu aufwändig, vor allem da man auch Schaufel und Co. dabei haben muss. Eine Alternative hierzu sind Seedbombs, wie die Saatkugeln genannt werden. Saaten von unkomplizierten Pflanzen (z.B. Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Kornblumen) werden hierbei mit Erde, Lehmpulver und Wasser vermischt und zu Kugeln geformt. Nach dem Trockenen können diese verteilt werden, dann wartet man auf Regen oder gießt selbst noch nach. Damit der Spaß nicht Ernst endet, sollten diese Blumenbomben verantwortlich dort verteilt werden, wo es den Grundstückseigner nicht stört. Ebenso sollte auf Biotope Rücksicht genommen werden, da es auch karge Flächen gibt, die ökologisch wertvoll sind und nicht durch den Eintrag fremder Arten verändert werden sollten. Am besten klärst du im Vorfeld mit dem Eigentümer der Fläche ab, wo welche Saaten ausgebracht werden dürfen.
Denke in die Höhe
Mit dem Anlegen von Dachgärten oder einer Fassadenbegrünung schafft man aktiv neue Lebensräume insbesondere für Insekten und Vögel. Auf diese Weise verringert man den Verlust von Flächen durch Bebauung und ebenso die Zerschneidung von Landschaften. Der Bewuchs von Dächern und Fassaden ist für viele Privathäuser oder Carports möglich, vor allem aber bei gewerblichen und städtischen Bauten eine attraktive Maßnahme für den Umweltschutz. Mach dich für eine Begrünung in die Höhe stark und schaffe so blühende Oasen in bebauten Gebieten.
Schütze auch entfernte Biotope
Denke beim Schutz von Bestäubern nicht nur an deine unmittelbare Umgebung, sondern auch daran, wie du durch verantwortliche Kaufentscheidungen Lebensräume in der Ferne schützen kannst. Du kannst dich z.B. beim Gärtnern dazu entschließen, ausschließlich torffreie Erde zu verwenden. Die artenreichen Moore können so als ökologisches Biotop erhalten werden und dabei gleichzeitig ihre Aufgabe als wichtige CO2-Speicher im Klimaschutz wahrnehmen. Bei der Auswahl alternativer Substrate solltest du dich für lokale, natürliche Inhalte wie Gartenkompost entscheiden.